Gib mir was, worüber niemand weiß, in der Welt
Und schau, wie sie in sich zusammenfällt.
Vor Angst, nur wovor ? Frag ich mich.
Nicht der Tod, nicht das wir, noch das Ich.
Aber morgen schon glaubt man Sorgen zu tragen,
weiß keine Antwort, aber stellt tausend Fragen.
Wo wir einst lagen, sind wir nicht mehr
als wir waren, wieder gefangen - immer,
im Sinnen an das Gestern - zu erhoffen,
die Lösung säße dort herum, sogar offen.
Doch wer ständig an Vergangnes und Nächstes denkt,
verliert‘s Beständige im Leben, den Moment.
Und lernt derzeit mit bittrer Niederschlagenheit,
wen die Angst ereilt, bleibt vom Wissen befreit.
Der tut sich mit Gewalt seiner Stimme kund,
lügt und schreit und verbreitet Logikschund,
wagt‘s nicht jemals seine Sicht zu fallieren,
könnt man am Ende gar die Ehr verlieren.
Und rebelliert daher gegen Mummenschanz,
Sauberkeitsobsession und sichre Mindestdistanz.
Lässt sich dafür, mit Kulanz, am Glauben abrichten,
Freiheit sei zu tun, ohne Rücksicht zu nehmen.
Glaubt nicht Gewinner sind, die Recht behalten,
sind jetzt wahrlich die, die die Zeit gestalten.
Haltn sich eisern am Schopfe Kairos fest
und schreiben ihre Geschichten vom großn Manifest.
Von der schönen neuen Welt, ab heute schon,
verhaftet, vor Freude auf den Erkenntnislohn.
So wie Ich, der Informatik-Student,
der, gern geglaubt, nur seine Maschine kennt.
Und mit ihr in eigner Sprache spricht,
weiß er zuweiln, sie reicht ihm nicht,
dem andern gänzlich nah zu sein, ungeteilt,
vollkommen, in seiner reinen Gestalt,
mit Haut und Haar und dem Geruch am Leib,
und jedem dumm Spruch über Leut und Leid.
Ich spür’s, beim Lehrn und Lern körperlos zu sein,
verkraftet man lernt’s noch ganz gut allein,
vom Lesen und Bildern und Stimmen her,
gibt’s alles zu wissen, so viel, so viel mehr.
Nur auf Dauer zeigt‘s die Ferne, hier im Exil
verharren - bietet dem Horizont nicht viel.
Der schimmert sehnsüchtig am Firmament,
während‘s das Wahre, Liebe, Schöne, verbrennt.
So fiebert die Seele eifrig dem Tag entgegen,
der bringt kein vertrauts, aber neues Leben.
Weiser, gefeiter, aus Datenasche aufgestiegn,
werd ich der Masse in den Armen liegen,
geprägt von leern Straßen und Totenregen,
wissend von Herzen, den Traum wird’s geben.
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